Wisst ihr, was mich bisweilen wirklich ankotzt? Wenn ich mir von irgendjemandem anhören darf, ein sogenannter Apple-Jünger zu sein. Dieses Wort ist für mich inzwischen zu einem persönlichen Reizwort avanciert, nicht nur, weil es totaler Blödsinn ist (Produkte gut zu finden, hat – normalen Menschenverstand vorausgesetzt – nichts mit Jüngertum zu tun), sondern weil es mich tatsächlich kränkt. Es ist eine derartig oberflächliche Betrachtung meiner Person, da ich damit offensichtlich auf Produkte reduziert werde; meine Persönlichkeit wird dabei gänzlich unter den Teppich gekehrt. Umgekehrt bildet sich so natürlich auch der Begriff des neurotischen Apple-Hassers, der – genau so, wie es auch den Jüngern unterstellt wird – vollkommen subjektiv und emotional Produkte bewertet; nur eben in die andere Richtung. Da mich dieses Thema begleitet, seit ich mein erstes Apple-Produkt besitze (ja, mit dem Wort Apple-Jünger wird schnell und fleißig um sich geschmissen), habe ich einmal Lust, die zwei beschriebenen Typen zu beleuchten und zu erklären, warum ich beide Sparten nicht ernst nehme.
Der typische Apple-Jünger
Apple-Jünger sind dumm. Naiv. Nicht zu Objektivität fähig. Sie huldigen den Produkten der Firma Apple wie einer höheren Macht, einer Gottheit, die ihr gesamtes Leben befällt und bestimmt. Apple-Jünger kaufen unreflektiert alles, was diese Firma produziert, preisen es an, vergöttern es und zeigen es ungefragt jedem, dem sie begegnen. Sie leben, um Apple-Produkte zu kaufen und zu verehren. Und sie missionieren. Jeder, der nicht auch Apple-Produkte nutzt, muss sich stundenlange Monologe darüber anhören, wie dumm er doch ist und das er die ungleich schlechteren und qualitativ minderwertigeren Produkte verwendet. Apple-Jünger sind immun gegen jegliche objektive Fakten, solange sie nicht positiv auf Apple übertragen werden können. Apple-Jünger besitzen einen Altar von Steve Jobs, an dem sie jeden Tag mindestens eine Stunde beten und ein „Hallelujah“ gröllen, auf das sich auch in Zukunft weitere Apple-Produkte über ihr Antlitz ergießen werden (das nötige Kleingeld vorausgesetzt).
Der typische Apple-Hasser
Apple-Hasser sind dumm. Naiv. Nicht zu Objektivität fähig. Sie verachten die Produkte der Firma Apple bis aufs Blut, eine Verachtung, die ihr gesamtes Leben befällt und bestimmt. Sie verweigern aus Prinzip jegliche Nutzung von Apple-Produkten und missbilligen alle Personen verächtlich, die selbst ein solches Produkt besitzen. Sie zeigen stolz ihre eigenen Nicht-Apple-Produkte herum und werden nicht müde damit, all die großartigen Features und Funktionen ihrer Produkte aufzuzählen, über die die Apple-Produkte nicht verfügen. Apple-Hasser sind immun gegen jegliche objektive Fakten, solange sie nicht negativ auf Apple übertragen werden können. Ihr einziger Lebensinhalt besteht in der Anpassung ihres Weltbilds, um es stets zielgerichtet gegen Apple und alle Apple-Nutzer (von denen es nur und ausschließlich Apple-Jünger gibt) auszurichten.
Butter bei die Fische: Was soll der Scheiß?!
Ich hoffe, liebe Leserin, lieber Leser, dass dir etwas aufgefallen ist. Klar, meine Darstellung von Jüngern und Hassern war teilweise überspitzt (aus Erfahrung kann ich aber sagen, das manches so tatsächlich zutrifft), doch sie charakterisiert sehr gut die zwei Extreme, die sich rund um die Firma Apple (Hergott, um ein gewinnorientiertes Unternehmen!) entwickelt haben. Und nicht nur dort. Diese Extreme gibt es noch in unzähligen anderen Bereichen, wobei Apple in diesem Beitrag als Sinnbild herhalten soll; das ist nun einmal jener Bereich, wo ich ganz konkret etwas eigenes dazu sagen kann.
Und nun einmal ganz ehrlich: Macht es mich zu einem Jünger, das ich Produkte einer Firma kaufe? Macht es mich zu einem Jünger, das ich Produkte einer Firma toll finde? Macht es mich zu einem Jünger, das ich mich sachlich und objektiv mit eben jener Firma auseinandersetze und als mündiger Mensch nach eigenem Ermessen bereit oder nicht bereit bin, Produkte eben jener Firma zu kaufen oder toll zu finden?
Wer auch nur auf eine dieser Fragen ernsthaft mit Ja! antwortet, bekommt von mir ein mitleidiges *facepalm* zurück. Und das absolut verdient!
Und nun die Gegenfrage: Macht es dich zu einem Hater, dass du Produkte einer Firma nicht kaufst? Macht es dich zu einem Hater, dass du Produkte einer Firma nicht toll findest? Macht es dich zu einem Hater, dass du dich sachlich und objektiv mit eben jener Firma auseinandersetzt und als mündiger Mensch nach eigenem Ermessen nicht bereit dazu bist, Produkte eben jener Firma zu kaufen oder toll zu finden? Herrgott, nein, natürlich nicht!
Steckt euch eure Dummheit sonst wohin!
Solche Extreme sind scheiße, immer und vollkommen egal, um was es geht (wie gesagt, Apple dient hier exemplarisch, da gibt es noch unzählige vergleichbare andere Fälle). Ich meine, sind die Käufer von Adidas-Klamotten Adidas-Jünger? Und sagen Nike-Jünger (die gleichzeitig Adidas-Hasser sind) den Adidas-Jüngern immer wie scheiße ihre Klamotten sind? Ernsthaft?
Sind Fußballbegeisterte jeglicher Art Jünger, weil sie stundenlang für Tickets anstehen? Oder gibt es Kino-Jünger, die stundenlang in einer Reihe darauf warten zu einer neuen Premiere eingelassen zu werden?
Was macht Käufer von Technik-Produkten einer Technik-Firma zu gottverdammten Jüngern (jup, das Wortspiel ist Absicht), nur weil diese Käufer von den Produkten überzeugt sind und dafür auch stundenlang in einer Schlange anstehen? Meine Fresse, bleibt doch mal geschmeidig! Wer sich ernsthaft darüber aufregt ist sehr wahrscheinlich tatsächlich ein Hater, denn diese Personen werden offenbar so stark von anderen Menschen beeinflusst, selbst wenn sie diese Menschen überhaupt nicht kennen und diese ihnen nicht das geringste tun. Da scheint dann von deren Seite aus ein emotionales Defizit vorzuliegen, nicht umgekehrt.
Denn genauso, wie Jüngern vorgeworfen wird, emotional an einer Firma oder einem Produkt zu hängen, ist das bei Hatern kein bisschen anders. Eben nur das andere Extrem. Ganz einfach. Extreme sind immer einfach. Und oberflächlich. Und dumm.
Als mündiger und erwachsener Mensch sage ich: Bleibt geschmeidig!
Ich habe ja eingangs bereits angedeutet, warum ich diesen Beitrag geschrieben habe. Mir von Hatern sagen zu lassen, ich wäre ein Jünger, ist eine oberflächliche und dumme Beleidigung. An alle Hater: Spart euch das doch bitte in Zukunft, mehr als ein *facepalm* gibt’s von mir dafür sowieso nicht.
Die Ironie des Ganzen ist sowieso: Ich kenne Hater, die mir vorwerfen, ein Jünger zu sein, die dann aber ihrerseits nicht müde werden, mir ihre eigenen Lieblingsprodukte vor die Nase zu halten und mir zu erzählen, wie toll die doch sind. Manchmal eben ganz Jünger, diese Hater.
Den Abschuss dazu bildete ein ehemaliger Kollege, der mir einmal zu Zeiten des iPhone 3GS eine E-Mail mit einer Grafik schickte, die mit purer Fachlichkeit belegte, warum das damalige Samsung-Spitzenmodell in jeder Beziehung besser als ein iPhone war. Diese E-Mail erhielt ich ohne jeglichen Grund. Einfach so. Aber ich bin ein Jünger? *facepalm*
Leben und leben lassen
Ich schreibe niemandem vor, welche Produkte er zu nutzen hat und welche Produkte die einzig wahren sind. Ich halte niemanden meine Produkte vor die Nase und halte einen Monolog darüber, wie toll die doch sind. Aber ich werde mich nicht einschränken lassen, all jene Produkte frei zu benutzen und zu verwenden und mich dafür ganz sicher nicht schämen; wie traurig wäre das denn?
Ist es denn so schwer, die Vorlieben und Geschmäcker anderer einfach einmal zu respektieren und die Fresse zu halten, auch wenn man nicht Nutzer oder Fan der Produkte des Gegenübers ist? Ich meine, hallo, um was geht es hier denn bitte? Macht mich ein iPhone zu einem schlechten Menschen? Eine Apple Watch dekadent? Ein iPad dumm? Ganz ehrlich: Mit Menschen, für die das so einfach ist und die offensichtlich nur schwarz und weiß sehen, möchte ich in meinem bunten und spannenden Leben nichts zu tun haben.
Ich respektiere alle Meinungen und Ansichten, solange sie nicht menschenverachtend oder sonstwie beleidigend oder hasserfüllt sind. Ich würde mich freuen, ebenso behandelt und respektiert zu werden. So einfach ist das. Missionarisches Jüngertum und extreme Hassansichten sind mir fremd und von beidem halte ich nichts. Ich bin einfach ein Autor und App-Entwickler aus Aschaffenburg. Punkt. Mit Apple und seinen Produkten hat meine Persönlichkeit nicht das Geringste zu tun. Menschsein definiert sich anders.
Ja, darüber kann man gerne einmal nachdenken.
Euer Thomas
Vor allem wird aktuell Samsung immer mehr gehasst. Lustig oder was?
War es Früher IBM, dann Microsoft und Apple wurde gelobt und geliebt. Endlich ein Kleiner der es den Grossen mal zeigt.
Dumm und dümmer die Menschen sie sind.
Handy, genau der selbe Hass Mist. Da wurde Motorola der Teufel gewünscht und alle rannten Nokia hinter her. Dann haste man Nokia und kaufte sich Sonys, Samsung, Panasonic Handy…….wirklich gut waren die Geräte nicht aber man musste ja demonstrieren.
Dann kam ja wieder Apple mit dem iPhone……die Samsungs usw……jetzt mögen alle wieder Nokia…
Ja die Menschen sind dumm.
Fussball:
Hätte ein Fussballer 1990 zwei verschieden farbige Schuhe getragen, wäre er als nicht ganz 100 in der Birne aus Stadion geworfen worden. 🙂
Tja und was trägt man eigentlich Heute so für Socken?
Warm halten sollen die ja gar nicht mehr. Schwarz scheint immer noch cool zu sein.
Doch müssen es ja Markenartikel sein. Und unter dem Knöchel muss die Länge schluss sein.
Sieht scheisse aus aber cool.
Und die Shorts, Hose …….muss ja tief getragen werden damit man den Firmen Schriftzug der Unterhose erkennen kann.
Oh je, ich bin alt geworden.