Letzte Woche durfte ich zusammen mit einer Vertreterin vom Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr als Fachexperte beim Projekt Wirtschafts.Forscher teilnehmen. Eine zehnte Klasse des Hermann-Staudinger Gymnasiums in Erlenbach am Main hatte sich dabei Gedanken zu den Themen Apps, Innovation und Datenschutz gemacht. Es ging ihnen dabei beispielsweise um die Fragen, was innovative und erfolgreiche Apps ausmacht, wie bei der Verwendung solcher Apps mit unseren Daten umgegangen wird, wie Soziale Netzwerke wie Facebook Geld verdienen und warum Apple-Produkte im Vergleich zur Konkurrenz oftmals teurer ausfallen.
Ich war bereits im Sommer, als ich das erste Mal an dieser Diskussionsrunde teilgenommen habe, absolut begeistert von der Tiefe und dem Detailgrad, mit dem sich die Schülerinnen und Schüler mit der genannten Thematik auseinandergesetzt haben, und auch dieses Mal war ich wieder mehr als beeindruckt. Es wird nicht einfach alles als gegeben hingenommen, sondern hinterfragt, warum die Dinge so sind, wie sie sind, und wie man sie möglicherweise zum Guten und Besseren hin ändern kann. Auch die Differenzierung zwischen Unternehmer und Unternehmen mit Werten wie Umweltschutz und Arbeitsbedingungen wurden durchleuchtet und betrachtet, wobei diese Schülerinnern und Schüler bisweilen mehr Sachverstand und Weitsicht bewiesen haben als so mancher Erwachsener.
Vor allen Dingen hat mir dieser Workshop aber gezeigt, wie viele Gedanken sich auch die Jüngeren unter uns bei der täglichen Smartphone-Nutzung machen und das prinzipiell nicht Zombie-mäßig alles mitgemacht wird, ohne es wenigstens einmal mit einer gesunden Skepsis zu betrachten und zu hinterfragen.
Die Idee eines solarbetriebenen Smartphones war dabei für mich der absolute Hammer, geht es doch auch mit Werten wie Ressourcenschonung einher; Umwelt und Menschenrechte sind durchaus auch bei den Jüngeren ein wichtiges und ernstes Thema.
Das Programm Wirtschafts-Forscher beschäftigt sich mit Fragen wie „In welcher Wirtschaft wollen wir leben?“ und „Welche Werte sind dabei für uns relevant?“. Es ist zusammen mit dem Zentrum für angewandte Politikforschung des Instituts für ökonomische Bildung und der PwC-Stiftung entstanden und soll dazu dienen, Schülerinnern und Schüler mit unterschiedliche Perspektiven auf die moderne Wirtschaft blicken zu lassen und diese kritisch zu hinterfragen. Nicht zuletzt spielen deshalb auch Werte eine große Rolle bei diesem Projekt, ein Thema, das auch in der modernen Wirtschaft immer wichtiger und von großen Firmen wie Apple bereits vorgelebt wird. Auch ich hatte mir dazu bereits zu Beginn meiner Selbstständigkeit viele Gedanken gemacht und entsprechend eine eigene Übersicht über meine persönlichen Werte auf meiner Website hinzugefügt.
Eine knappe Stunde lang stellten eine Vertreterin vom Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht und ich uns den Fragen der Schülerinneren und Schüler. Wie auch beim letzten Mal hätte man diese Diskussion problemlos noch eine weitere Stunde fortführen können, so ergiebig und tiefgehend waren die Ergebnisse und Fragen der Schüler gewesen.
Ich für mich persönlich nehme daraus vor allen Dingen die Freude darüber mit, wie interessiert die Jüngeren an der modernen Wirtschaft sind und mit welcher Motivation sie an Ideen der Zukunft feilen und dabei auch Werte wie Umweltschutz und Menschenrechte nicht außer Acht lassen. Den Menschen mit solch einer Begeisterung für das Leben und die Welt da draußen gehört die Zukunft, und sie werden sie maßgeblich zum Besseren gestalten. Dafür ein herzliches Danke!